Samstag, 20. Juni 2009

Die Riten in Tana Toraja

Tana Toraja in südlichen Sulawesi ist einfach einzigartig. Eine eigenständig kulturelle Insel in den Bergen, umschlossen von bis zu 2.500 m hohen Riesen von allen Seiten, bewahrte sich die Region trotz des Christentums parallel ihre eigenen Zeremonien z.B. für das Leben nach dem Tod. Nimmt man die Schönheit Balis, die Häuser der Bataks auf Sumatra und die ungewöhnlichen Kulturelemente von Sumba – und selbst zusammen erreichen sie nicht die Schönheit der Tana Toraja. So zumindest umschreibt der Lonely Planet, meine Reisebibel, die Region. Höhlengräber, Baumgräber, Büffelopferzeremonien – dies alles macht diese grüne Oase im Hochland so faszinierend. Dem wohlhabenden Verstorbenen eine würdevolle Zeremonie mit Opfergaben und geschlossenem Familiensinn zu ermöglichen, ist ein Ritus höchster Priorität. Die Ehre, in einem Höhlengrab beerdigt und von der Familie mit einer stellvertretenden Holzfigur geehrt zu werden – sehr, sehr wichtig. Das Handmeißeln eines Höhlengrabes kann bis zu 3 Jahren dauern, daher werden die verstorbenen Körper mumifiziert, im Haus aufbewahrt und zu gegebenen Zeitpunkt mit einer weiteren Zeremonie beigesetzt. Also zum Zeitpunkt des Todes eine Zeremonie, im darauffolgenden Sommer, jetzt im Juli – September folgt die Opfergabe, ein Ochse (doch darauf gehe ich in einem separaten Bericht ein) und dann später die eigentliche Grabbeisetzung. Babies, die während oder kurz nach der Geburt verstorben sind, wurden bzw. werden (teilweise heute noch) in einem Baumgrab im aufgebohrten Stamm zeremoniell beigesetzt. Nach Jahrzehnten schließt der Baum die Rinde und das Grab verschwindet. Doch auch hier wird zum Seelenheil der Kinder und der Eltern alles von Riten begleitet. Höhlengräber, die nach vielen Jahren nicht mehr zuzuordnen sind, werden von den Gebeinen gereinigt und separat in einer Höhle aufbewahrt. Wieder zusammen mit den TauTau, den dazugehörigen Holzfiguren ...












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